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Klima-ABC

A

Aktionsplan Klima

Die Aktionsplan Klima ist der Massnahmenplan zur Klimastrategie. Dieser konkretisiert die Handlungsfelder der einzelnen Sektoren in der Klimastrategie mit detaillierten Massnahmen. (siehe auch Aktionsplan Klima, Direktlink auf Reiter Aktionsplan Klima)

Anpassung an den Klimawandel

Die Anpassung an die globale Erwärmung hat zum Ziel, sich mit den aufgrund der globalen Erwärmung bereits eingetretenen Änderungen des Klimas zu arrangieren oder auf zu erwartende Änderungen so einzustellen, dass zukünftige Schäden so weit wie möglich vermieden werden können oder auch Chancen, wo sie entstehen, genutzt werden. 

Anthropogen

Bezeichnet Phänomene und Erscheinungen, die durch menschliche Aktivität entstehen.

Anthropogene Emissionen

Sind durch den Menschen verursachte Emissionen von Treibhausgasen, Treibhaus-gas-Vorläufersubstanzen und Aerosole. Anthropogene Emissionen entstehen bei-spielsweise durch das Verbrennen von fossilen Brennstoffen wie Benzin, Gas, Kohle, Öl usw., Abholzungen, Viehzucht und Düngung von Flächen sowie die Änderung von Landnutzungen.

Auswirkungen des Klimawandels

Auswirkungen des Klimawandels beschreibt den Einfluss der globalen Erwärmung auf die Natur und den Menschen (siehe auch Klimawandel im Thurgau).

B

Brauchwasser 

Wasser, das für den technischen, gewerblichen, landwirtschaftlichen und häuslichen Gebrauch genutzt und eingesetzt wird.   

Biodiversität 

Beschreibt die Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten, also auch die genetische Vielfalt innerhalb einer Tier- oder Pflanzenart. Biodiversität ist aber auch die Vielfalt der Lebensräume beispielsweise von Seen, Wäldern oder Wiesen, auch bekannt als Ökosysteme. Die Biodiversität umfasst die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten. 

Brennstoffwechsel 

Für die Bereitstellung der Energieversorgung werden verschiedene Brennstoffe verwendet. Der Begriff Brennstoffwechsel steht häufig für Massnahmen, welche die CO2-Emissionen von Stromversorgungsbetrieben durch eine Umstellung von Kohle auf Erdgas reduzieren. 

C

Chance

Ist das Produkt aus der Eintrittswahrscheinlichkeit und dem Nutzen eines Ereignisses. Eine Chance stellt eine Möglichkeit dar, aufgrund eines neuen Umstands eine beste-hende Situation zu verbessern.

CO2

CO2 ist die chemische Summenformel für das aus Kohlenstoff- und zwei Sauerstoff-atomen bestehende Molekül Kohlenstoffdioxid, welches als Kohlendioxid bekannt ist. Es ist neben Stickstoff, Sauerstoff und Edelgasen ein natürlicher Bestandteil der Luft und ist eines der bedeutendsten Treibhausgase. CO2 absorbiert einen Teil der von der Erde ins Weltall abgegebenen Wärme und strahlt es zurück auf die Erde. Mit diesem natürlichen Treibhauseffekt entsteht das auf der Erde bekannte gemässigte Klima.

CO2-Abgaben

Die CO2-Abgabe ist eine Lenkungsabgabe , die auf den Kohlenstoffgehalt fossiler Energieträger wie Benzin, Gas, Heizöl, usw.) erhoben wird. Diese CO2-Abgabe ist eine Emissionssteuer, da praktisch der gesamte, in den Brenn- und Treibstoffen enthaltene Kohlenstoff durch die Verbrennung als CO2 freigesetzt wird. In der Schweiz gilt diese Abgabe seit 2008 für fossile Brenn- und Treibstoffe. Diese Lenkungsabgabe setzt An-reize zu einem sparsamen Verbrauch und zum häufigeren Einsatz klimafreundlicher Energieträger.

CO2-Aquivalent

Damit die Wirkung und somit das Ausmass der verschiedenen Treibhausgase berech-net werden kann, hat ein Expert*innengremium der Vereinten Nationen (Intergovern-mental Panel on Climate Change, IPCC) das 'Globale Erwärmungspotenzial (Global Warming Potential)' geschaffen. Dieser Index drückt die Wirkung der Erwärmung einer bestimmten Menge eines Treibhausgases über eine festgelegte Zeit (100 Jahre) ver-glichen mit CO2 aus.  den CO2-Äquivalent geschaffen. So hat Methan beispielsweise ein 28 Mal grössere Klimawirkung als CO2, Lachgas sogar das 300-fache. Treibhaus-gase können so in CO2-Äquivalent umgerechnet und zusammengefasst werden. Die Abkürzung ist CO2e oder CO2e q.

CO2-Budget

Das CO2-Budget, auch Kohlenstoffbudget oder Emissionsbudget ist – im Zusammen-hang mit Klimapolitik und globalen Klimaschutzmassnahmen – die Gesamtmenge an CO2, die aus anthropogenen Quellen seit Beginn der Industrialisierung maximal freigesetzt  werden darf, wenn eine globale Erwärmung über eine definierte Grenze hinaus zu vermieden werden soll.

CO2-Fussabdruck

Er ist das Ergebnis einer Emissionsberechnung bzw. CO2-Bilanz und gibt an, welche Mengen an Treibhausgasen durch eine individuelle Aktivität, einen Prozess oder eine Handlung in die Umwelt freigesetzt wird, z.B. Ferien, Konsum, Produktions-, Geschäftsprozesse.

CO2-Kompensation

Bei der CO2-Kompensation oder Klimakompensation, sollen die eigenen CO2-Emissionenausgeglichen werden, indem Projekte zur Minderung anderer Emissionen oder CO2-Ausscheidungen finanziert werden, welche sonst nicht umgesetzt werden könnten, z.B. Energieeffizienz, erneuerbare Energien, gasförmige biogene Treibstoffe, etc... Die rechtliche Grundlage für die Umsetzung von CO2-Kompensation in der Schweiz bilden das CO2-Gesetz und die zugehörige CO2-Verordnung.

CO2-Neutralität

Für das Treibhausgas CO2 besteht zwischen Ausstoss und Entnahme sowie Speiche-rung in Senken ein Gleichgewicht, d.h. die Menge an durch den Menschen emittiertem und aus der Atmosphäre entnommenem und langfristig gespeichertem CO2 gleicht sich aus.

D

Dekarbonisierung

Abkehr von der Nutzung kohlestoffhaltiger Energieträger. Fossile Energieträger enthalten Kohlenstoff, bei deren Verbrennung gelangt CO2 in die Atmosphäre. Der steigende CO2-Gehalt verstärkt u. a. den natürlichen Treibhauseffekt.

Direkte Emissionen

Treibhausgas-Emissionen, die innerhalb eines festgelegten Gebiets ausgestossen werden. Hier sind die Emissionen gemeint, die direkt im Thurgau ausgestossen werden.

E

Emissionen

Emission heisst allgemein Ausstoss von Teilchen, Stoffen, Strahlung und (Schall-) Wellen in die Umwelt. Die Ausstossquelle ist der Emittent, wobei zwischen mensch-gemachten und natürlichen Quellen unterschieden wird. Ob eine Quelle ein Emittent und ein Stoff- und Energiefluss eine Emission ist, hängt davon ab, ob ein Vorgang umweltrechtlich wichtig ist und nicht, ob er 'unnatürlich' ist. Auch die Freisetzung von Treibhausgasen oder Treibhausgas-Vorläufersubstanzen in die Atmosphäre über ei-nen bestimmten Zeitraum betrachtet, stellen Emissionen dar.

Erneuerbare Energien

Werden aus natürlichen Ressourcen wie Sonnenlicht, Wasser- und Windkraft oder nachwachsenden Rohstoffen (z.B.Holz) gewonnen. Sie können sich unbegrenzt reproduzieren und stellen somit unendliche Ressourcen dar.

Emissionsszenarien

Mögliche zukünftige Entwicklungspfade des menschlichen Ausstosses von Traibhausgasen und Aerosolen (NCCS 2019).

Energieeffizienz

Die Energieeffizienz beschreibt das Verhältnis eines Nutzens (Output) zur zugeführten bzw. eingesetzten Energie (Input),  d. h. die möglichst wirkungsvollste und sparsamste Nutzung von Energie. Je weniger Energie eingesetzt wird, desto energieeffizienter ist ein Produkt oder eine Dienstleistung (BFE 2020a).

Energienettoeffizienz

Mass für die Effizienz, mit der beispielsweise eine Kehrichtverbrennungsanlage die im Abfall enthaltene Energie in nutzbare Energieformen wie Strom und Wärme umwandelt (VBSA 2014).

Emissionshandel

Global wird eine grosse Menge an Treibhausgasen ausgestossen, welche zur Erder-wärmung, zu extremen Wetterbedingungen und zum Meeresspiegelanstieg beiträgt. Die drohende Klimaveränderung muss somit gestoppt werden. Der Grundstein dafür legte 1997 das Kyoto-Protokoll. Die Vereinten Nation haben beschlossen, dass die Emissionen der wichtigsten THG, die zur Erderwärmung beitragen, verringert werden soll. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der Emissionshandel erarbeitet. Der Emissi-onshandel funktioniert nach dem Cap and Trade Prinzip: Beim Cap wird für die Emis-sion schädlicher Gase die Menge begrenzt. Dieses wird zwischen den Staaten aufge-teilt und in Form von Emissionsrechten ausgegeben, die das Kyoto-Protokoll unter-schrieben haben. Jeder Staat bekommt dann in diesem verpflichtenden Emissions-handel, eine im Protokoll festgelegte Menge an Emissionsrechten, welche für das Ausstossen einer bestimmten Menge an Abgasen berechtigen. Manche Industriestaa-ten sind in der Reduktion ihrer Emissionen so erfolgreich, dass sie nicht alle ihre Emissionsrechte benötigen. Diese können dann auf dem globalen Handelsmarkt im Sinne des Trade-Prinzips an Staaten verkauft werden, welche mehr Abgase ausstos-sen als vorgesehen. Damit Emissionen langfristig gemindert werden können, wird das Cap jährlich verkleinert. Auf ein Land heruntergebrochen heisst das, dass eine be-grenzte Menge an zu emittierenden THG zugelassen ist. Die Emissionen von energie-intensiven Firmen werden marktwirtschaftlich und nachhaltig reguliert und begrenzt. Diese können mit ihren Emissionsrechten handeln.

Emissionszertifikat

Emissionszertifikate sind gleichbedeutend zu Verschmutzungsrechten oder Emissi-onsrechten. Jedes Emissionszertifikat berechtigt den Ausstoss von einer Tonne Treib-hausgas bzw. CO2-Äquivalente. Wird die erlaubte Emissionsmenge überschritten, müssen Zertifikate dazugekauft werden. Setzten Länder und Unternehmen CO2-Minderungsmassnahmen um, die zu einer Energieeinsparung führen, haben sie am Schluss Emissionszertifikate übrig, welche sie an andere Ländern bzw. Unternehmen, die mehr als erlaubt emittieren, auf dem verpflichtenden Emissionshandelsmarkt ver-kaufen können.

Eistag

An einem Eistag liegt die Tageshöchsttemperatur durchgehend unterhalb des Gefrier-punkts (unter 0° C ), d.h. es herrscht ganztags Frost.

F

Food waste

Food waste ist der englische Begriff für Lebensmittelverschwendung und bezeichnet das Wegwerfen von Lebensmitteln, die für den Verzehr durch den Menschen produziert wurden.

Forstwirtschaft

Die Forstwirtschaft bezeichnet ein Teilbereich des primären Wirtschaftssektors. Der primäre Wirtschaftssektor beinhaltet den Anbau und die Ernte sämtlicher landwirt-schaftlicher Produkte so auch das Ernten von Holz. Das Hauptziel der Forstwirtschaft ist zum einen die Erzeugung des Rohstoffes Holz und zum andern die nachhaltige Erhaltung der Wälder als Schutz- und Erholungsraum sowie auch als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

Fossile Brennstoffe und Energieträger

Energieträger und Brennstoffe können genutzt werden, um Energie in Form von Wärme zur z.B. Stromerzeugung oder zum Heizen zu liefern.

Freiwillige Kompensation

Während in der Schweiz Treibstoffimporteure verpflichtet sind, einen Teil der CO2-Emissionen aus dem Verkehr durch Klimaschutzprojekte zu kompensieren, darf z.B. eine Privatperson freiwillig ihre CO2-Emissionen ausgleichen. Dazu wird die Höhe der verbleibenden klimawirksamen Emissionen einer bestimmten Aktivität berechnet, z.B. Fliegen, Zug-, Autofahrt oder Herstellung eines bestimmten Produktes. Die Kompensa-tion erfolgt über Emissionszertifikate, sodass die ausgestossene Menge an CO2 in der gleichen Menge in Klimaschutzprojekten ausgeglichen wird. Wichtig ist, dass nur dank der Kompensation das Klimaschutzprojekt gibt, d.h. das Projekt stellt eine zusätzliche Klimaschutzmassnahme dar. Jede und jeder kann seine Emissionen teilweise oder ganz kompensieren, indem sie/er Emissionsreduktionseinheiten erwirbt, die durch Projekte entstehen, die von Dritten durchgeführt werden. Im Normalfall wendet man sich an einen spezialisierten Händler, um eine bestimmte Anzahl "CO2-Einheiten" zu erwerben, die der Menge an Treibhausgasemissionen entspricht, die man kompensie-ren möchte. Der gezahlte Betrag trägt direkt oder indirekt zur Finanzierung eines Projekts zur Emissionsreduktion oder CO2-Sequestrierung bei.

Fluorierte Gase

Fluorierte Gase sind Gase bzw. Treibhausgase (sie werden daher auch als F-Gase bezeichnet), die im Gegensatz zu den herkömmlichen Treibhausgasen in der Natur nicht vorkommen. Sie werden künstlich erzeugt, z.B sind sie in in Klimaanlagen, Feuerlöschern, Dämmstoffen und Gefriertruhen zu finden.

Frosttage

An einem Frosttag liegt die Tagestiefsttemperatur unter 0 °C. 

G

Globale Erwärmung

Globale Erwärmung oder Erderwärmung (umgangssprachlich auch 'der Klimawan-del')bedeutet, dass sich die durchschnittliche Temperatur der erdnahen Atmosphäre und der Meere über einen längeren Zeitraum stetig erhöht. Es handelt sich dabei um einen menschgemachten Klimawandel. Der Begriff global bedeutet jedoch nicht zwin-gend, dass dies an allen Orten der Welt gleichmässig geschieht. Einige Teile erwär-men sich stärker, andere langsamer und auch Schwankungen sind nicht auszu-schliessen.

Graue Energie

Alle genutzten Produkte brauchen über ihren gesamten Lebenszyklus Energie: vom Rohstoff zur Herstellung über den Transport zum Gebrauch und am Ende zur Entsor-gung oder Recycling. Bei dieser Energie handelt es sich um graue Energie. Diese macht durchschnittlich zwei Drittel des gesamten Energieverbrauchs aus, ein Drittel die Betriebsenergie, d.h. die Energie, die beim Gebrauch anfällt. 

Gebäudehülle

Die Gebäudehülle besteht aus Bauteilen, die ein Gebäude nach aussen abschliessen, beispielsweise Wände, Fenster, Dachflächen und Böden. Sie erfüllt verschiedene Anforderungen. Sie schützt das Gebäude vor Witterung und Kälte und bietet Widerstand gegen Beschädigung usw. Beim nachhaltigen Bauen ist die thermische Gebäudehülle besonders wichtig. Diese umfasst alle Bauteile, die beheizte Räume von der Aussenluft, vom Erdreich und von unbeheizten Räumen trennen (Baunetz 2021).

Gebäudewärmeerzeugung

Bezeichnet die Energie, die erzeugt wird um ein Gebäude zu beheizen und/oder das Warmwasser aufzubereiten.

Geothermie

Bezeichnet die Wärme, die im Erdmantel gespeichert ist. Mit Geothermie-Bohrungen wird die Erdwärme angezapft und kann als erneuerbare Energie zum Heizen, Kühlen oder zur Stromerzeugung genutzt werden (EDP solutions 2021). 

Gravitative Naturgefahren

Als gravitative Naturgefahren gelten jene Gefahren, die durch Fliess-, Rutsch- oder Sturzbewegungen von Schnee, Wasser, Erdmassen oder Steinen verursacht werden. Naturgefahren schliessen alle Vorgänge und Einwirkungen der Natur ein, die für den Menschen und für Sachwerte schädlich sein können (Naturgefahrenkommission des Kantons St. Gallen 2019).

Grossverbraucher

Als Grossverbraucher werden Betriebsstätten mit einem jährlichen Wärmebedarf von mehr als 5 GWh oder einem jährlichen Elektrizitätsverbrauch von mehr als 0.2 GWh bezeichnet.

H

Hitzetag

Die Tageshöchsttemperatur liegt bei einem Hitzetag bei 30°C oder mehr .

Hitzewelle

In der Meteorologie und Klimatologie ist eine  Hitzewelle eine ungewöhnlich lange Phase aufeinander folgender ungewöhnlich heisser Tage (Hitzetagen). Dabei handelt es sich um Extremwetterereignisse, welche die Gesundheit, Ökosysteme und Infrastrukturen schädigen können. International gibt es keine einheitliche Definition. Häufig basieren Definitionen auf Schwellenwerten wie der Tageshöchsttemperatur (≥ 30 °C) und einer minimalen Dauer (mind. drei Tage).

Hochwasser

Ein Hochwasser tritt dann ein, wenn der Pegel eines Fliessgewässers oder eines Sees deutlich über dem durchschnittlichen Mittelwert des jeweiligen Gewässers liegt. Dies ist dann der Fall, wenn grosse Niederschlagsmengen fallen oder die Flüsse durch die Schneeschmelze im Frühjahr mehr Wasser führen.

Hitzeinsel (Effekt)

Es handelt sich um ein typisches Phänomen des Stadtklimas. In urbanen (Ballungs-)Gebieten werden im Vergleich zum ländlichen Umland bodennah höhere Lufttempe-raturen gemessen. Die Intensität des urbanen Hitzeinseleffektes hängt von der Grösse der Stadt, der Stadtstruktur, der topographischen und den allgemeinen klimatischen Gegebenheiten ab. Die Ursache für den Hitzeinseleffekt ist vor allem der hohe Anteil versiegelter und bebauter Flächen in urbanen Gebieten, aber auch Luftschadstoffen und menschgemachte Wärmequellen, welche alle die Überhitzung in städtischen Ge-bieten beeinflussen, sie absorbieren die Sonnenstrahlung und heizen dadurch die Umgebung auf.

Habitat

Als Habitat wird der Lebensraum eines Organismus bezeichnet.

Handlungsfelder

Handlungfselder sind Aufgabenfelder, die einen wichtigen Beitrag zum Erreichen des Netto-Null-Ziels (Klimaschutz) bzw. zu den Zielen der Anpassung an den Klimawandel leisten.

Handlungsbedarf

Der Handlungsbedarf pro Sektor ergibt sich beim Klimaschutz aus den tatsächlichen Emissionen und dem angestrebten Reduktionsziel. Bei der Anpassung an den Klimawandel wird der Handlungsbedarf ausgehend von den relevanten Risiken und Chancen für den Thurgau abgeschätzt. Handlungsbedarf besteht überal dort, wo klimabedingte Risiken und Chancen mit laufenden und geplanten Aktivitäten noch nicht genügend angegangen werden.

Hofdünger

Organische Substanzen, die in der Landwirtschaft, insbesondere in der Tierhaltung, anfallen und zur Düngung eingesetzt werden. Konkret sind dies Gülle, Mist, Mistwasser, Gülleseparierungsprodukte (Festanteile der Gülle, die zur Weiterverarbeitung wieder ausgepresst werden), Silosäfte und vergleichbare Abgänge aus Betrieben mit Tierhaltung in aufbereiteter oder nicht aufbereiteter Form.

Holzwirtschaft

Die Holzwirtschaft ist eine Branche, die sich mit der Verarbeitung des Rohstoffs Holz befasst. Dazu gehören der Holzhandel, die Holzindustrie und das Holzhandwerk. Die Holzwirtschaft erhält ihren Rohstoff aus der Forstwirtschaft.

Hybridfahrzeug

Ein Auto mit zwei Antriebsquellen, einem Verbrennungs- (meist Benzin) und einem Elektromotor. Je nach Fahrsituation wird das Fahrzeug von einem der beiden Motoren oder beiden angetrieben. Entsprechend kann je nach Fahrsituation Bremsenergie zurückgewonnen und in der Batterie gespeichert werden oder der Elektromotor liefert Energie (TCS 2021).

Hydrometeorologie

Teilgebiet der Meteorologie, das sich mit den Wechselwirkungen zwischen atmosphärischen Vorgängen im Wasserkreislauf und den hydrologischen Prozessen (Prozesse des Wassers) befasst (DWD 2021). 

I

Indirekte Emissionen

Indirekte THG-Emissionen sind diejenigen Emissionen, die durch den Konsum im Kanton verursacht, aber anderswo ausgestossen werden. Konsumbedingte THG-Emissionen fallen grösstenteils ausserhalb der Kantonsgrenzen und mehrheitlich im Ausland an. Diese Emissionen fallen bei der Rohstoffgewinnung sowie bei Herstellung und Transport von Produkten und Nahrungsmitteln an.

Integrales Risikomanagement

Das integrale Risikomanagement fordert, dass bezüglich allen Naturgefahren ein vergleichbares Sicherheitsniveau angestrebt wird, welches zudem sämtliche Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt: Es soll ökologisch und sozial vertretbar und ökonomisch verhältnismässig sein (BAFU 2020c). Dabei werden alle Naturgefahren betrachtet sowie alle Verantwortungsträger, die an der Planung und Umsetzung von Massnahmen beteiligt sind. Es werden sämtliche Arten von Massnahmen, in die Massnahmenplanung einbezogen.

Internalisierung

Verinnerlichung externer Kosten in das Wirtschaftsgeschehen. Dazu werden externe Effekte monetarisiert und mit Internalisierungsinstrumenten Teil des Marktes; z.B. Wert einer Grünanlage (SpringerGabler 2021).

Invasive Neobiota

Neobiota sind gebietsfremde Organismen die bewusst oder unbewusst eingeschleppt worden sind. Invasive gebietsfremde Arten können unerwünschte Auswirkungen auf andere Arten, Lebensgemeinschaften oder Biotope haben und können ökologische, gesundheitliche und ökonomische Schäden verursachen.

IPCC

IPCC bedeutet International Panel on Climate Change und bezeichnet den Weltklima-rat. Er wurde 1988 von der Weltorganisation für Meteorologie und dem Umweltpro-gramm der Vereinten Nationen ins Leben gerufen mit dem Ziel zu klären, welche Gefährdung vom Klimawandel ausgeht und wie darauf reagiert werden könnte. Im Auftrag des IPCC tragen Fachleute weltweit regelmässig den aktuellen Kenntnisstand zu unterschiedlichen Aspekten des natürlichen und menschgemachten Klimawandels zusammen und bewerten ihn aus wissenschaftlicher Sicht. Es werden keine Hand-lungsratschläge oder politische Empfehlungen abgegeben. Seine Aufgabe besteht darin, alle wissenschaftlichen technischen und sozio-ökonomischen Informationen zu bewerten, die für das Verständnis des Risikos des durch menschliche Aktivitäten verursachten Klimawandels relevant sind. Er führt eine Überprüfung der weltweit verfüg-baren wissenschaftlichen und technischen Literatur durch und veröffentlicht Beurtei-lungsberichte, die weltweit als die glaubwürdigste Informationsquelle über den Klimawandel anerkannt sind. Die Arbeiten des IPCC antworten auch auf methodologische Fragen und spezifische Anfragen, die von den Nebenorganen der Klimarahmenkon-vention der Vereinten Nationen an ihn gerichtet werden.

K

Klärschlamm

Es handelt sich um Schlamm, der bei der Behandlung von Abwasser in Abwasserreinigungsanlagen anfällt. Er gilt als Abfall und muss entsprechend entsorgt oder verwertet werden. In der Schweiz wird der Klärschlamm in KVAs, Schlammverbrennungsanlagen und Zementwerken thermische entsorgt.

Klimakompatible Finanzflüsse

Gemäss dem Pariser Klimaabkommen verlangt Artikel 2c, dass Finanzflüsse klimaverträglich auszurichten sind. Investitionen und Finanzierungen sollen mit den international vereinbarten Klimaziel, die globale Erwärmung deutlich unter 2 °C zu halten, übereinstimmen. Sie sollen im Einklang mit einer emissionsarmen und gegenüber Klimaänderung widerstandsfähigen Entwicklung sein.

Klimamodelle

Klimamodelle stellen das zukünftige Klima dar, wodurch sich die Auswirkungen der Treibhausgas-Emissionen auf das Klima ermitteln lassen.

Klimaneutralität

Ist das Erreichen des Netto-Null-Ziels für alle Treibhausgase (einschliesslich aller Klimawirkungen des internationalen Luftverkehrs) und unter Berücksichtigung der im Ausland anfallenden grauen Emissionen als Folge des inländischen Konsums.

Klimaschutz

Auch Mitigation genannt. Ist ein Sammelbegriff für Massnahmen, welche der durch den Menschen verursachten globalen Erwärmung entgegenwirken und mögliche Folgen der globalen Erwärmung verhindern sollen. Der Klimaschutz befasst sich mit der Reduktion von Treibhausgas-(THG) Emissionen.

Klimawandel

Der Klimawandel umfasst Abkühlung oder Erwärmung des Klimas auf der Erde über einen langen Zeitraum. Hierbei werden langfristige Veränderungen von verschiedenen Faktoren wie Temperatur, Niederschlag und Meeresströmungen betrachtet. Die gegenwärtige, v.a. durch den Menschen verursachte globale Erwärmung, ist ein Beispiel für einen sehr rasch verlaufenden, aber noch nicht abgeschlossenen Klimawandel (NCCS 2021b).

Kohlenstoffsenke

Bezeichnet ein Reservoir, welches vorübergehend oder dauerhaft Kohlenstoff aufnimmt und speichert.

Kreislaufwirtschaft

Beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz, der den gesamten Kreislauf eines Rohstoffes betrachtet: Von der Rohstoffgewinnung, über das Design, die Produktion und die Distribution eines Produktes bis hin zu seiner möglichst langen Nutzungsphase und dem zweckmässigen Recycling. Die Rohstoffe sollen so effizient und so lange wie möglich genutzt werden können. Gelingt es Material- und Produktionskreisläufe zu schliessen, können Rohstoffe immer wieder aufs neue verwendet und so im Kreislauf gehalten werden.

Klimaprojektion

Mit Hilfe von Klimamodellen ist man in der Lage das Klima, basierend auf bestimmten Annahmen, das in der Zukunft vorherrschen wird, zu berechnen. Diese Annahmen werden zu Treibhausgasszenarien zusammengefasst. Im Ergebnis entstehen Klima-projektionen. Projektionen sind daher keine Prognosen, sondern 'wenn-dann' Aussa-gen: 'Wenn dieses Szenario eintrifft, könnte das geschehen…'. Sie bilden die Grund-lage für die Bewertung von Risiken und Chancen von künftigen Klimaänderungen und die Entwicklung von Anpassungsmassnahmen.

Klimaschwankung

Klimaschwankungen sind signifikante Abweichungen des Klimas von einem Ver-gleichszustand oder von einem definierten Ausganszustand, welche sich innerhalb einer bestimmten Zeitspanne wieder gegenläufig entwickelt oder wieder zu ihrem Ausgangszustand zurückkehrt und Auswirkungen auf die Umwelt erkennen lässt. Die Schwankungen können auf natürliche interne Vorgänge (z.B. Rückkopplungen im Ozean-Atmosphäre-System) innerhalb eines Klimasystems oder aber auch natürliche externe Einflüsse (z.B. Änderungen der Sonnenaktivität) zurückzuführen sein.

Klimasystem

Das Klimasystem ist ein hochkomplexes System, welches aus fünf Elementen Atmosphäre, Hydrosphäre (Ozeane, Gewässer), Kryosphäre (Eis und Schnee), Pedosphäre (Böden und Gestein) und Biosphäre (Lebewesen auf dem Land und im Wasser) besteht. Diese fünf Hauptelemente sind Bestandteil des Klimasystems und beeinflussen es, indem sie sich gegenseitig beeindflussen. Ein Klimasystem entwickelt im Lauf der Zeit durch seine eigene interne Dynamik (z.B. veränderte Konzentrationen von CO2) und externe Einflüsse (z.B. veränderte Sonnenaktivität, menschliche Einflüsse) stetig weiter.

Klimaszenarien

Klimaszenarien werden mit Hilfe von Klimamodellen und den Annahmen dem künftig zu erwartenden Ausstos von Treibhausgasen erstellt. Klimaszenarien sind globale oder regionale Abschätzungen zum zukünftigen Zustand des Klimas. Dies umfasst einerseits den langfristgen Trend aufgrund der Treibhausgasemissionen, andererseits natürliche Schwankungen. Mit Klimaszenarien wird z.B. versucht, die Entwicklung der mittleren Temperatur oder des durchschnittlichen Niederschlags in der Schweiz für die nächsten 100 Jahre zu prognostizieren. 

Kerngebiet

Sie stellen räumlich und rechtlich klar definierte Flächen, die für prioritäre Arten und/oder Lebensräume wichtig sind, dar. Sie bieten den prioritären Arten eine besonders hohe Lebensraumqualität und sind als Reproduktions-, Entwicklungs- und Ausbreitungszentren (Quellpopulationen) von grosser Bedeutung (Fachgruppe Ökologische Infrastruktur 2021).

Kohlenstoff-Fixierung

Während der Fotosynthese wird anorganisches CO2 in Kohlenhydrate eingebaut, d.h. in organische Materie umgewandelt.

Kyoto-Protokoll

Stellt ein am 11. Dezember 1997 beschlossenes Zusatzprotokoll zur Ausgestaltung der Klimarahmenkovention der Vereinten Nationen mit dem Ziel des Klimaschutzes dar. Es trat am 16. Februar 2005 in Kraft und legte erstmals völkerrechtlich verbindliche Zielwerte für Treibhausgasemissionen in den Industrieländern fest. Teilnehmende Industrieländer verpflichten sich ihre jährlichen Treibhausgasemissionen in den Verpflichtungsperioden (2008–2012, 2013–2020) zu senken. 

L

Laufwasserkraftwerke 

Diese Wasserkraftwerke nutzen die Strömung eines Flusses oder Kanals um Strom zu erzeugen. Das Wasser wird mit Hilfe einer Wehranlage aufgestaut. Der durch die Stauung entstehende Höhenunterschied wird zur Stromerzeugung genutzt. Die Wasserströmung setzt ein Turbinenrad in Betrieb und treibt damit Maschinen oder Generatoren an (Agentur für erneuerbare Energien 2021). 

Löschwasser

Dieses Wasser dient den Feuerwehren und technischen Einrichtungen wie automatische Löschanlagen zur Bekämpfung von Bränden als Löschmittel. 

M

Methan (CH4

CH4 ist die chemische Summenformel für das aus Kohlenstoff und vier Wasserstoffatomen bestehende Molekül Methan. Das Gas gehört – wie CO2 – zu den langlebigen Treibhausgasen und beeinflusst den Strahlungshaushalt der Atmosphäre und damit den menschgemachten Treibhauseffekt. In der Natur kommt Methan u.a. als Hauptbestandteil von Erdgasvor. Methan kommt als Methanhydrat gebunden am Meeresboden und im Permafrost vor. Das Gas entsteht in beträchtlichen Mengen durch biotische Prozesse. Menschgemachte Quelle sind indirekt der Reisanbau, Schaf- und Rinderzucht. Abiotische Prozesse wie z.B. Vulkanausbrüche setzten ebenfalls Methan frei. 

Mineraldünger (Kunstdünger) 

Das sind Düngemittel, die entweder durch chemische Umwandlung natürlicher Ausgansstoffe oder durch Synthese aus natürlichen Ausgangsstoffen gewonnen werden. Mineraldünger kann als Gegenteil von Hofdünger verstanden werden, bei welchem alle Komonenten natürlichen Urspungs sind.   

Mobilitiy Pricing 

Es handelt sich um ein Konzept, welches das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung auf Strasse und Schiene mittels Verkehrsabgaben steuern will, um die Verkehrsspitzen zu brechen und eine gleichmässige Auslastung der Verkehrsinfrastrukturen zu erreichen. Beispielsweise liegt der Preis für ein Bahnticket zu den Stosszeiten höher als zu Randzeiten. 

Monitoring 

Monitoring ist der Überbegriff von systematischen Erfassungen, Messungen oder Beobachtungen eines Vorgangs oder von Prozessen mit technischen Hilfsmitteln oder anderen Beobachtungssystemen. Eine Funktion des Monitorings ist es, bei einem beobachteten Ablauf oder Prozess festzustellen, ob dieser den gewünschten Verlauf nimmt und bestimmte Schwellenwerte eingehalten werden, um allenfalls steuernd einzugreifen. 

N

Nachhaltige Entwicklung

Stellt eine Form des ökologischen und ökonomischen Handelns dar, welche gegenwärtigen und künftigen Generationen vergleichbare oder bessere Lebensweisen sichern soll. Dabei werden ökologische, ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigt. Die zur Verfügung stehenden Ressourcen sollen nicht übernutzt werden.

Nachhaltiger Konsum

Teil einer nachhaltigen Lebensweise und ein Verbraucherverhalten, das u.a. Umweltaspekte und soziale Aspekte bei Kauf und Nutzung von Produkten und Dienstleistungen berücksichtigt. Er betrifft das Nutzungs- und Entsorgungsverhalten von Ressourcen im Alltag. Konsum ist dann nachhaltig, wenn er den Bedürfnissen der heutigen Generationen entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen (BMU 2021).

Negativemissions-Technologien

NET, auch Carbon Dioxide Removal genannt, entziehen der Erdatmosphäre in grossem Umfang das Treibhausgas CO2 und speichern es dauerhaft. Diese Technologien greifen in den Kohlenstoffkreislauf der Erde ein und richten sich direkt gegen die Grundursache des Klimawandels. Sie können auf biologischen (z.B. Holznutzung) oder technischen Ansätzen (direkte CO2-Filter) beruhen (BAFU 2020b).

Neobiota

Arten und untergeordnete Taxa, die sich mit menschlicher Einflussnahme in einem Gebiet etabliert haben, in dem sie zuvor nicht heimisch waren. Neobiotische Pflanzen nennt man Neophyten, neobiotische Tiere Neozoen, neobiotische Pilze Neomyceten. Neoiota wurden nach der Entdeckung Amerikas 1492 bei uns bewusst, z B. als Nah-rungslieferanten (Kartoffel, Tomate), Zierpflanze (Amerikanische Goldruten) oder Schädlingsbekämpfung (Asiatischer Marienkäfer), oder unbewusst eingeführt oder eingeschleppt. Sie können in invasive und nicht invasive Arten unterteilt werden.

Netto-Null-Ziel

Beschreibt das Gleichgewicht für Treibhausgase zwischen Ausstoss und Entnahme aus der Atmosphäre sowie Speicherung in Senken.

Niederschlagsregime

Umfasst im Zusammenhang mit der Klimastrategie Thurgau die Menge, Art und die jahreszeitliche Verteilung des Niederschlags. Mit dem Klimawandel nimmt der Nieder-schlag im Winter zu und fällt eher in Form von Regen statt Schnee, im Sommer nimmt er ab. Das lokale Niederschlagsregime bestimmt wesentlich die (land)wirtschaftlichen Möglichkeiten und die Ausprägung der Biodiversität. Teilweise können auch Infra-struktur und Gebäude beschädigt werden.

Niedrigwasser

Wird als niedrigster Wasserstand eines erniedrigten Wasserstandes eines Gewässers im Vergleich zu einem Mittelwert bezeichnet. 

O

Ökobilanz

Stellt ein umfassendes Konzept dar, das die Umweltbelastungen durch Unternehmen, Produkte oder Produktionsprozesse zusammenfasst und bewertet. Ursprünglich wurde dieses Vorgehen für die Bewertung von Produkten entwickelt, um festzustellen, wie umweltfreundlich diese sind. Heute werden Ökobilanzen aber auch zur Beurteilung von Dienstleistungen und Verhaltensweisen angewendet

Ökosystem

Stellt die kleinste ökologische Einheit eines Lebensraums mit den in ihm wohnenden Lebewesen dar.

Ökosystemleistung

Umfassen Dienstleistungen der Natur für den Menschen, die er durch die Lebensräume und Lebewesen wie Tiere und Pflanzen bezieht. Ökosystemleistungen schaffen die Basis für grundlegende menschliche Bedürfnisse, z.B. sauberes Wasser und Luft (Umwelt Dachverband 2021).

Ozon (O3)

Ist ein dreiatomiges Sauerstoffmolekühl, das zu den Spurengas der Atmosphäre gehört. Während natürliches Ozon in den höheren Luftschichten (Stratosphäre) den Menschen vor schädlicher UV-Strahlung schützt, ist das Ozon in Bodennähe (Troposphäre) ein aggressives Reizgas. Es entsteht bei intensiver Sonneneinstrahlung aus Stickoxiden (NOx) und Luftsauerstoff (O2). Flüchtige organische Verbindungen (VOC) wie zum Beispiel Lösungsmitteldämpfe intensivieren und beschleunigen diesen Prozess (Lungenliga 2021).

Ozonschicht

Die Ozonschicht ist ein Bereich der Erdatmosphäre, hauptsächlich in der unteren Stra-tosphäre, der eine erhöhte Konzentration des Spurengases Ozon O3 aufweist. Die Ozonschicht liegt in einer Höhe von 15 bis 50 Kilometern, wobei 90 % des atmosphärischen Ozons zwischen 15 und 30 km liegt, in 40 km Höhe hat es die höchste Volu-menkonzentration. Sie wirkt wie ein riesiger Schutzschild gegen schädliche ultraviolette (UV-)Strahlungen.

P

Paradigmenwechsel

Dieser stellt im Allgemeinen eine grundlegende Änderung des Blickwinkels zu einem gesellschaftlich relevanten Thema dar (Inklumat 2021).

Pariser Klimaabkommen

Ist ein rechtlich verbindliches Instrument unter dem Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über die Klimaänderungen. Es enthält Elemente zur sukzessiven Reduktion der globalen Treibhausgas-Emissionen und basiert erstmals auf gemeinsamen Grundsätzen für alle Staaten (BAFU 2018)

Pop-up

Es ist die Idee, dass Läden und Angebote plötzlich auftauchen und nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Sie setzen auf begrenzte Verfügbarkeit, inszenieren und zelebrieren ihr Auftauchen meist als Event. Sie reagieren damit einerseits auf den Erlebnishunger der Kunden, dem Wunsch nach immer neuen, einzigartigen Erfahrungen, andererseits geben sie eine andere Art der Werbeform (Tourismus NRW 2018).

Prävention

Umfasst Massnahmen, die ein Problem und dessen Folgen im Vorhinein lösen, verhindern oder abschwächen.

Precision-Farming

Betrifft die Präzisionslandwirtschaft und ist einSammelbegriff für Verfahren der ortsdifferenzierten und zielgerichteten Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Ziel der Präzisionslandwirtschaft ist, die Unterschiede des Bodens und der Ertragsfähigkeit innerhalb eines Feldes zu berücksichtigen.

Primärenergie

Bezeichnet direkt in der Natur vorkommende Energieträger wie z.B. Kohle, Erdöl, Erd-gas und erneuerbare Energiequellen (z.B. Sonne, Wind). Primärenergie kann durch Umwandlungsprozesse in Sekundärenergie umgewandelt werden; ist aber mit Verlus-ten behaftet (z.B. Strom, der aus Primärenergie gewonnen wird). 

Pyrolyse

Stellt thermochemische Umwandlungsprozesse dar, in denen organische Verbindungen bei hohen Temperaturen und in Abwesenheit von Sauerstoff gespalten werden.

R

Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UN-FCCC)

Ist ein internationales Rahmen-/Umweltabkommen der Vereinten Nationenmit dem Ziel die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre auf einem Niveau zu stabilisie-ren, sodass eine gefährliche menschgemachte Störung des Klimasystems verhindert wird und die globale Erwärmung zu verlangsamen und ihre Folgen zu mindern. Der Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen soll bis zur Stabilisierung so langsam erfol-gen, dass sich Ökosysteme auf natürliche Weise an den Klimawandel anpassen können, die Nahrungsmittelproduktion nicht bedroht wird und die wirtschaftliche Entwicklung auf nachhaltige Weise voranschreiten kann. Wichtigster Grundsattz ist der Klimaschutz. Im Jahr 2018 haben 197 Länder dieses Rahmenabkommen unterschrieben.

Ratifizierung

Ist ein Verfahren mit welchem internationale Abkommen, wie beispielsweise das Rahmenabkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen, in Kraft gesetzt werden. Häufig werden die Abkommen durch ein Staatsoberhaupt (z.B Präsident) an einer Tagung oder einem Gipfel formell unterzeichnet. In das eigentliche Ratifizierungsverfahren sind anschliessend die Parlamente involviert. Erst nach dem offiziellen Ratifizierungsverfahren verpflichtet sich ein Land tatsächlich. Manchmal hängt das in Kraft treten eines Abkommens auf von der Anzahl ratifizierender Mitglieder ab.

Recycling

Ist ein Prozess der Wiederaufbereitung von weggeworfenen Werkstoffen zu einem neuen Produkt. Das Ursprungsprodukt wird in diesem Prozess, meist durch Schmelzverfahren, zerstört, aber der gewonnene Werkstoff wird für die Herstellung neuer Produkte verwendet (Terracycle 2021).

Refugialstandort

Umfasst Erhaltungsgebiete, in die sich Tier- und Pflanzenarten zurückziehen, weil in ihrem ursprünglichen Lebensraum kein Überleben mehr möglich ist.

Resilenz

Bezeichnet die Anpassungsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit. Beschreibt die Eigenschaft mit belastenden Situationen umgehen zu können.

Retailbank

Bezeichnet eine Bank, die sich mit kleinen Privatkunden sowie kleinen und mittleren Unternehmen beschäftigt. Für diese Kunden bietet sie meist standardisierte Produkte für die Bereich Kredite, Anlagen, Zahlungsverkehr an (financewiki 2006).

Revitalisierung

Revitalisierungen tragen zur Wiederherstellung naturnaher Lebensräume im Gewässerraum bei. Im Zentrum stehen Massnahmen, die für Ökosysteme bestimmte Prozesse wieder in Gang bringen, wodurch der Zustand des Lebensraums Gewässer verbessert und der Verlust an aquatischer Biodiversität gestoppt werden kann. Revitalisierungen können auch einen Beitrag zum Hochwasserschutz sowie zur Naherholung leisten (BAFU 2019b).

Risiko

Im Zusammenhang mit der Klimastrategie ist es das Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmass eines Ereignisses.

Risikobasierte Raumplanung

Sie orientiert sich nicht nur an den bestehenden Gefahren, sondern an den Risiken, die durch neue Nutzungen oder eine Nutzungsintensivierung entstehen können. Sie ermöglicht eine differenziertere Betrachtung der Naturgefahren. So können bestehende Risiken reduziert, neue inakzeptable Risiken vermieden und ein akzeptables Sicherheitsniveau erhalten; langfristig wird so die Risikoentwicklung gesteuert (BAFU & ARE 2019)

S

Schadorganismen

Beschreibt alle Arten, Stämme oder Biotypen von Tieren, Pflanzen oder Krankheitserregern, die für Pflanzen oder Pflanzenerzeugnisse schädlich sind.

Schwammstadt

Das Ziel der Schwammstadt ist es, das Niederschlagswasser dort zwischenzuspeichern, wo es fällt. Ein Grossteil kann über 'grüne Elemente' wie Mulden, Baum-Rigolen, Gründächer und -fassaden verdunstet und vor Ort versickert werden, was wiederum den Abfluss stark reduziert (Stadt Winterthur 2021).

Sektoren

Im Zusammenhang mit der Klimastrategie Thurgau handelt es sich um Themenfelder des Lebens, Staats und der Wirtschaft, welche eine wichtige Rolle für den Klimaschutz und die Klimaanpassung spielen.

Sektorziel

Im Zusammenhang mit der Klimastrategie Thurgau handelt es sich um kantonale Ziele für den Klimaschutz bzw. die Anpassung an den Klimawandel eines Sektors.

Sommertag

An einem Sommertag liegt die Tageshöchsttemperatur bei 25 C° und mehr.

Starkniederschlag

Das ist der Niederschlag, der im Verhältnis zu seiner Dauer eine hohe Niederschlagsintensität hat und daher selten auftritt. Starkniederschlagsereignisse umfassen meist eine Dauer von 10 Minuten bis 5 Tage und treten jährlich nur selten auf (MeteoSchweiz 2018).

Stossrichtung

Im Zusammenhang mit der Klimastrategie Thurgau geben sie an, auf welche Art und Weise die gesetzten Sektorziele erreicht und die identifizierten Risiken minimiert werden können. Sie zeigen auf, in welche Richtung künftige Massnahmen im Aktionsplan Klima gehen können.

Synergien

Sie ergeben sich, wenn Interessensharmonien zwischen Themengebieten bestehen.

Synthetische Gase

Es handelt sich um künstlich hergestellte Gase, die stark zum Treibhauseffekt beitragen. Es werden teilhalogenierte Fluor-Kohlenwasserstoffe (HFC), perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFC), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3) zusammengefasst. Diese synthetischen Gase werden als Kältemittel in Kühlräumen, Kühlschränken und Klimaanlagen verwendet, als elektrische Isolatoren und als Lösungsmittel sowie bei der Herstellung von Schaumstoffen (BAFU 2021a).

T

Territorialprinzip

Ein Land/Kanton/Gemeinde/Stadt berücksichtigt nur die Treibhausgasemissionen auf seinem Gebiet, d.h. die inländischen oder direkten Emissionen.

Treibhausgase (THG)

Umfassen Gase in der Atmosphäre, welche einen Einfluss auf die Energiebilanz der Erde haben. Sie bewirken den Treibhauseffekt. Die bekanntesten Treibhausgase sind Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Lachgas (N2O) und synthetische Gase

THG-Fussabdruck

Es handelt sich um die Summe aller emittierten THGs (direkte und indirekte) für ein bestimmtes Gebiet, d.h. einschliesslich der Emissionen, die aufgrund der Endnachfrage entstanden sind.

THG-Inventar

Umfassen die Emissionsstatistik nach den Vorgaben der UNO-Klimakonvention. Es zeigt die THG-Emissionen der Schweiz oder des Thurgaus und erlaubt eine Aufteilung nach Sektoren, Gasen und einzelnen Emissionsquellen (BAFU 2021a).

Treibhauseffekt

Es handelt sich um einen grundsätzlich natürlichen Prozess, der die Temperatur auf der Erde bestimmt. Beim menschgemachten Treibhauseffekt ist das natürliche Gleichgewicht zwischen Ein- und Ausstrahlung durch die anthropogen verursachten THGs gestört. Durch die vermehrten THGs in der Atmosphäre kann die Strahlung weniger ins All entweichen, wodurch die Temperatur ansteigt.

Treibhauspotenzial

Stellt eine Masszahl für den relativen Beitrag einer chemischen Verbindung zum Treibhauseffekt, d.h. deren mittlere Erwärmungswirkung der Erdatmosphäre über einen bestimmten Zeitraum (i.d.R. 100 Jahre) dar. Es wird auch Global warming potential (GWP) genannt. Es wird damit angegeben wie viel eine bestimmte Menge eines Treibhausgases verlgichen mit der gleichen Menge an CO2 zur globalen Erwärmung beiträgt. 

Trockenperiode

Beschreibt in der Hydrologie die Zeitspanne, in der die potentielle Verdunstung grösser ist als die Niederschlagsmengen. Eine Trockenperiode kann von Tagen über Wochen, Monate oder Jahre andauern. Äussere Merkmale der hydrologischen Trockenperiode sind, dass die Fliessgewässer und teilweise Seen trockenfallen und / oder dass der Grundwasserspiegel soweit absinkt, dass er von Wurzeln der Vegetation nicht mehr erreicht werden kann. 

Tropennacht

Die Tiefsttemperatur sinkt zwischen 18 und 06 UTC nicht unter 20 °C.

U

Umsetzung

Mit der Umsetzung werden Massnahmen, die in einem Vertrag definiert wurden, zielführend umgesetzt. Die Umsetzung von Massnahmen kennt eine rechtliche und eine effektive Phase. Während in der effektiven Umsetzung eine Politik und Programme, die eine Änderung des Verhaltens und der Entscheidungen der betroffenen Zielgrup-pen herbeiführen erforderlich ist, bezieht sich die rechtliche Umsetzung gesetzliche und reglementarische Bestimmungen. 

Urbanisierung

Die Urbanisierung bezeichnet eine zunehmende Ausbreitung der städtischen Lebensform. Bei reinem Wachstum von Städten spricht man von Verstädterung.

V

Verminderung

Sind Verpflichtungen und Ziele, die zur Begrenzung und Reduktion der Treibhausgas-Emissionen beitragen

Verursacherprinzip

Prinzip bzw. Grundsatz nach dem der Verursacher eines Zustands für Kosten auf-kommen muss, die durch den Schaden entstanden sind, der durch sein Handeln her-vorgerufen wurde.

Vorsorgeprinzip

Das Vorsorgeprinzip besagt, dass angesichts des aktuellen wissenschaftlichen und technischen Kenntnisstandes, mangelnde Gewissheit die Umsetzung wirksamer und verhältnismässiger Massnahmen zur Verminderung des Risikos einer schwerwiegenden und bleibenden Schädigung der Umwelt zu wirtschaftlich tragbaren Kosten nicht verzögern darf. 

Vulnerabilität

Ist die Verletzlichkeit bestimmter Gruppen beispielsweise Tiere, Menschen oder Organismen.

Vernalisation

Blühinduktion bei Pflanzen nach einer längeren Kälteperiode.

Vernetzungsgebiet

Klar definierte Flächen und Räume, welche die Kerngebiete verbinden und die Durchlässigkeit der Landschaft für Tier-, Pflanzen- und Pilzarten gewährleisten (Fachgruppe Ökologische Infrastruktur 2021).

Vollzirkulation

Ein Winter, in dem an der tiefsten Stelle der vertikale Sauerstoffgradient vollständig verschwindet.

W

Wintertag

An einem Wintertag liegt die Höchsttemperatur bei weniger als 0 C°. 

Wasserstress

Die Wasserverfügbarkeit hängt von den Wasserressourcen und der Wasserentnahme ab. Übersteigt die Entnahme einen bestimmten Prozentsatz der Ressourcen (20 %), spricht man von Wasserstress. Dieser bedeutet ein steigendes Risiko für Umweltprobleme und wirtschaftliche Schwierigkeiten.

Wasserwirtschaft

Die Wasserwirtschaft ist die Bewirtschaftung der Ressource Wasser durch den Men-schen. Sie umfasst vier Bereiche: Bewirtschaftung von ober- und unterirdischen Ge-wässern, Trinkwassergewinnung und -verteilung, Bewirtschaftung von Abwässern, Entwässerung von niederschlagsreichen Gebieten oder Bewässerung von nieder-schlagsarmen Gebieten. Bei dieser Bewirtschaftung sind Aspekte wie eine nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser sowie die Abwehr von Gefahrenpotenzial durch Hochwasser zu berücksichtigen.

Z

Zoonose

Beschreibt eine Infektionskrankheit, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden kann.

Zuströmbereiche

Sie bieten für einen definierten Standort (Wasserentnahmestelle) einen erhöhten Schutz des genutzten Wassers vor gefährdenden Substanzen wie Pflanzenschutzmitteln oder Düngerstoffe. Eine Ausscheidung von Zuströmbereichen im Kanton Thurgau erfolgt fallweise (Thurgau 2021).