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Raumentwicklung

Hitzewellen nehmen künftig zu und werden länger. Sie beeinträchtigen insbesondere die Lebensqualität in Städten und Agglomerationen. Der hohe Anteil an versiegelten Flächen, die dichte Bebauung und wenig Grünflächen lassen Städte und Agglomerationen in Hitzeperioden deutlich stärker erhitzen als das Umland. Während stabilen Hochdrucklagen, kann sich hier auch die Luftqualität verschlechtern, da die bodennahe Luft ungenügend durchmischt wird. Besonders im Sommer häufen und verlängern sich Trockenperioden. Damit können sich Konflikte um die knapper werdende Ressource Wasser verschärfen. Bei vermehrten und intensiveren Starkniederschlägen fliesst das Wasser grösstenteils oberirdisch ab, wodurch sich das Risiko für Hochwasser und Oberflächenabflüsse erhöht. Der Klimawandel bewirkt eine weitere Veränderung der Lebensräume und der Artenzusammensetzung. Die Biodiversität ist besonders wegen ungenügender Vernetzung beeinträchtigt, v.a. am Siedlungsrand und in landwirtschaftlich genutzten Gebieten.

Sektorziele bis 2050

  • Die Raumentwicklung berücksichtigt in ihren Instrumenten die erhöhten Anforderungen, die durch den Klimawandel entstehen (z.B. Hitze, Starkniederschläge).
  • Die Siedlungen sind anpassungsfähig und enthalten ökologisch wertvolle Flächen, damit sie auch unter geänderten Klimabedingungen eine hohe Lebensqualität gewährleisten.
  • Die Raumentwicklung stellt sicher, dass das erhöhte Schadenspotenzial und Risiken tragbar bleiben. 

Handlungsfeld: Klimawandel in raumplanerischen Instrumenten

Der Klimawandel betrifft das gesamte Aufgabenspektrum der Raumentwicklung. Sie bedient mit den Themenfeldern wie dem Umgang mit Naturgefahren, der Uferplanung, dem Naturschutz oder Vernetzungsgebieten zentrale Hebel für die Anpassung an den Klimawandel. Die Anpassung an den Klimawandel soll im Instrumentarium der Raumentwicklung, namentlich im kantonalen Richtplan und falls nötig auch in den Rechtsgrundlagen integriert werden, damit anpassungsfähige Raumstrukturen und Baukultur geschaffen werden können. Zudem kann der Kanton die Gemeinden dabei unterstützen, ihre regionalen und kommunalen Planungsinstrumente ebenfalls klimaangepasst auszugestalten.

Handlungsfeld: Risikobasierte Raumentwicklung

Eine risikobasierte Raumentwicklung orientiert sich nicht nur an den bestehenden Gefahren, sondern an den Risiken, die durch neue Nutzungen oder Nutzungsintensivierung entstehen können. Sie ermöglicht einen systematischen und bewussten Umgang mit Risiken auf allen Gefahrenstufen. Der Kanton entwickelt Grundlagen und Hilfestellungen für eine risikobasierte Raumentwicklung und richtet Instrumente und Prozesse der Raumentwicklung auf eine risikobasierte Raumnutzung aus.

Handlungsfeld: Ausrichtung Siedlungsentwicklung auf Klimawandel

Eine klimaangepasste Siedlungsentwicklung ermöglicht eine Siedlungsentwicklung nach innen, die gleichzeitig eine hohe Lebensqualität unter geänderten Klimabedingungen gewährleistet. Mittels Durchlüftung, Begrünung und Entsiegelung kann die Hitzeentwicklung gemindert und durch Sicherung von Flächen für Retention und Versickerung können Schäden durch Extremniederschläge reduziert werden. Der Kanton schafft Grundlagen für eine klimaangepasste Siedlungsentwicklung und stellt den Gemeinden und Akteuren aus Planung und Bau Informationen dazu zur Verfügung.