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Energieproduktion/-versorgung

Durch mildere Temperaturen im Winter wird der Wärmebedarf abnehmen, der Strombedarf zur Kühlung von Gebäuden, Industrieprozessen und Verkehrsmitteln im Sommer hingegen zunehmen. Ein positiver Effekt einer Verschiebung der Elektrizitätsnachfrage vom Winter in den Sommer ist die bessere Ausgeglichenheit des Elektrizitätsbedarfs zwischen Sommer und Winter. Dies kommt der künftigen Angebotsstruktur etwas entgegen, da mit einem höheren Anteil an Photovoltaik-Produktion gerechnet wird, was insbesondere im Sommer zu einer Zunahme der Elektrizitätsproduktion führt (Akademie der Wissenschaften Schweiz 2016).

Beim Energieangebot wirkt sich die Klimaveränderung je nach Energiequelle unterschiedlich aus (Wasserkraft, Photovoltaik (PV), Biomasse): Die Elektrizitätsproduktion aus Wasserkraft nimmt künftig im Winter durch grössere Abflussmengen zu. Wenn es im Winter vermehrt Hochwasser geben kann, birgt dies aber auch Risiken. Es können vermehrt Schäden an der Einrichtung zur Stromerzeugung und -übertragung und folglich wirtschaftliche Einbussen durch Betriebsunterbrüche entstehen, wodurch der Betrieb von Wasserkraftwerken zeitweise eingeschränkt ist. Im Sommer nimmt dagegen die Stromproduktion ab, vor allem während längeren Trockenperioden, dies wegen vermehrten tiefen Pegelständen in den Fliessgewässern. Die Elektrizitätsproduktion aus Photovoltaik macht im TG mehr als die Hälfte aus. Künftig steigt die Wahrscheinlichkeit für kräftigere Extremereignisse wie Gewitter mit Hagel. Dies könnte vermehrte Schutzmassnahmen für PV-Anlagen bedeuten. Dank u.a. einer kürzeren Schneebedeckung steigt die Energieproduktion im Winter. Die Energieproduktion durch Biomasse hat bessere Bedingungen dank einer längeren Vegetationsperiode durch die höheren Temperaturen. Somit ist mit einer höheren Biomassenverfügbarkeit zu rechnen.

Sektorziele bis 2050

  • Die Energieversorgung (Strom und Wärme) ist jederzeit gewährleistet. Sie ist effizient und auf verschiedene Erzeugungs- und Speichertechnologien abgestützt. Die Energieversorgung basiert auf erneuerbaren und lokalen Quellen.
  • Die Energieinfrastruktur ist resilient gegenüber klimatischen Extremereignissen.  

Handlungsfeld: Breit abgestützte Energieproduktion

Eine breit gefächerte Energieversorgung ist zentral, um diese auch unter geänderten Klimabedingungen sicherstellen zu können. Die Energieträger Sonne, Wind und Wasser können sich übers Jahr optimal ergänzen. Indem der Kanton das Potenzial erneuerbarer, lokaler Energiequellen verstärkt nutzt, kann die Versorgungsicherheit erhöht werden. Auch der Ausbau von Speichermöglichkeiten hilft, allfällige Engpässe mittels Speicherung von Energieüberschüssen besser überbrücken zu können.

Handlungsfeld: Stabile Energieinfrastruktur

Extreme Wetterereignisse können die oberirdische Energieinfrastruktur wie auch die unterirdischen Energieversorgungssysteme gefährden bzw. beeinträchtigen. Damit die Energieinfrastruktur gegenüber Extremwetterereignissen widerstandsfähiger ist, analysiert der Kanton die Vulnerabilität des Energieversorgungssystems anhand von Simulationen und behebt die identifizierten Schwachstellen.

Weitere Informationen

Akademien der Wissenschaften Schweiz: Brennpunkt Klima Schweiz. Grundlagen, Folgen und Perspektiven

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