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Umgang mit Naturgefahren

Die wichtigsten Einflussfaktoren des Klimawandels auf Naturgefahrenprozesse stellen die Zunahme von hydrometeorologischen Extremsituationen und die Auswirkungen der Temperataturerhöhung dar (BAFU 2012). Die künftig intensiveren und häufigeren Extremereignisse können auch zu Jahreszeiten und in Gebieten vorkommen, die bisher verschont geblieben sind (BAFU 2012). Die grössten Herausforderungen für den Kanton Thurgau sind das steigende Risiko für Hochwasser und Starkniederschläge und ein sich änderndes Niederschlagsregime. Mit vermehrten Trockenperioden steigt das Waldbrandrisiko leicht an. In den letzten Jahrzehnten haben die sozioökonomischen Entwicklungen, z.B. Expansion des Siedlungsraums und eine höhere Wertedichte, zu einer Erhöhung des Schadenspotenzial geführt, welche die Verwundbarkeit von Infrastrukturen mitbeeinflussen.

Sektorziele bis 2050

  • Die bestehende Gefährdung durch Naturgefahren ist reduziert und die Entstehung neuer Gefährdungen vermieden.
  • Die Gesellschaft ist bezüglich klimabedingte Gefährdungen durch Naturgefahren sensibilisiert.
  • Die Grundlagen der natur- und klimabedingten Gefährdungen sind auf dem neusten Stand gehalten.

Handlungsfeld: Naturgefahrenprävention

Mit zunehmenden Hochwassern und Starkniederschlägen sowie einer zunehmenden Bebauung und Wertedichte steigt auch das Schadenpotenzial. Gefahrenprävention dient dazu, dass keine Gefährdungen durch Naturgefahren entstehen oder sich diese nur begrenzt auswirken. Diese erfolgt über eine Anpassung der Nutzung des Raumes und, wo dies nicht möglich ist, durch bauliche, technische oder biologische Massnahmen. Das bestehende Instrumentarium der Gefahrenprävention soll weiterentwickelt werden, so etwa mit verbesserten Messnetzen und Methodik zum Erkennen von Naturgefahrenprozessen, mit einer Stärkung des integralen Risikomanagements und der risikobasierten Raumentwicklung und einer verstärkten Sensibilisierung und Ausbildung von Bevölkerung und Baugewerbe. Für den Ereignisfall stellt der Kanton sicher, dass die Gemeinden über eine adäquate Notfallplanung verfügen.

Umgang mit Hochwassern und Starkniederschlägen

Mit zunehmenden Hochwassern und Starkniederschlägen sowie einer zunehmenden Bebauung und Wertedichte steigt das Risiko für Schäden infolge Oberflächenabfluss. Mit raumplanerischen und baulichen Massnahmen wie Hochwasserschutzprojekten sollen die Gewässer sowie die Infrastruktur auf die künftig zu erwartenden intensiveren Starkniederschläge und deren grösser ausfallende Wassermengen optimiert werden. So sollen bei Gewässern die Hochwasserschutzmassnahmen und der bauliche Unterhalt von Gewässern und Schutzbauten intensiviert und im Siedlungsgebiet eine wassersensible Siedlungsentwicklung etabliert werden. Mittels Ereignisdokumentation und verstärkten Informationsaustausch zu gravitativen Naturgefahren zwischen Bund, Kanton und Gemeinden soll sichergestellt werden, dass Gemeinden über das nötige Wissen zum Umgang mit diesen Naturgefahren verfügen.

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