Biodiversität
• • • | grosses Risiko/grosse Chance |
• • | mittleres Risiko/mittlere Chance |
• | geringes Risiko/geringe Chance |
Risiken
• • • Auftreten und Ausbreitung von Schadorganismen und invasiven Neobiota
Viele Schadorganismen oder invasive Neobiota können sich bei höheren Temperaturen besser ansiedeln und ausbreiten. Schadorganismen dezimieren und invasive Neobiota verdrängen dadurch vermehrt die einheimischen Arten: Mit milderen Wintern überwintern mehr potenzielle Schadorganismen und ihre Populationen entwickeln sich rascher, z.B. ermöglichen längere Wärmeperioden Insekten, zusätzliche Populationen zu bilden. Die invasiven gebietsfremden Organismen verursachen Schäden, indem sie sich z.B. negativ auf die menschliche und tierische Gesundheit auswirken oder einheimische Arten verdrängen. Vielfach fehlen der invasiven Neobiota die natürlichen Feinde. Dadurch stehen die einheimischen Arten zusätzlich unter Stress. In wärmerem Wasser können sich Krankheitserreger besser vermehren und die lokale Fischfauna zusätzlich schädigen. Wildtiere leiden ebenfalls unter Hitzestress, sind anfälliger für Parasitenbefall und ihre Sterblichkeit ist erhöht.
• • • Veränderung der Lebensräume, Artenzusammensetzung und Landschaften
Arten können sich nur bedingt an durch den Klimawandel veränderte Umweltbedingungen anpassen, resp. sich in neue Gebiete mit für sie günstigen Lebensbedingungen verschieben. Einerseits gelingt langfristig die Anpassung an Umweltveränderungen nur, wenn Arten über die dazu nötige genetische Vielfalt und oder phänotypischer Plastizität verfügen. Andererseits ist eine Verschiebung nur möglich, wenn in den neuen Lebensräumen nicht nur die thermischen Ansprüche, sondern auch die Summe aller anderen Lebensraumansprüche erfüllt sind. Der Klimawandel beeinflusst zudem das zeitliche Auftreten bestimmter Entwicklungsprozesse und stellt dadurch das Beziehungsgefüge zwischen Arten in Frage. Schlüpfen etwa Insektenraupen früher, so müssten Vögel früher aus ihren Winterquartieren zurückkehren, damit sie diese Nahrungsgrundlage nutzen können.
• • Beeinträchtigung der Biodiversität durch Hitze und Trockenheit
Besonders die aquatische Biodiversität nimmt durch den Klimawandel ab, Lebensräume werden homogener, Generalisten und wärmeliebende Arten profitieren. Kleinere Still- und Fliessgewässer fallen zunehmend trocken, was den Druck auf feuchteliebenden Arten und Artengruppen (u.a. Libellen und Amphibien) erhöht. Durch die stabilere Schichtung in Seen reduziert sich der Austausch von Nährstoffen und Sauerstoff zwischen Tiefen- und Oberflächenwasser, was sich auf die Nahrungskette, Selbstreinigungsleistung und Seeökologie auswirkt. Auch die Nährstoffanreicherung in stehenden oder langsam fliessenden Gewässern (Eutrophierung) kann begünstigt werden. Erhöhte Wassertemperaturen stressen den Stoffwechsel von Fischen und schwächen ihr Immunsystem. Im Extremfall kann dies bei hitzeempfindlichen Äschen gar zum Tod führen (bei einer Wassertemperatur > 25 °C).
Flach- und Hochmoore reagieren empfindlich auf veränderte Niederschlagsverhältnisse. Bereits heute erreichen die Niederschläge teils nur knapp die benötigte Mindestmenge für ihren Erhalt (z.B. Hudelmoos). Mit zunehmender Sommertrockenheit dürfte sich dieses Problem akzentuieren. Durch den steigenden Wasserbedarf der Landwirtschaft und Siedlungen und entsprechend höhere Wasserentnahmen verstärkt sich während langer Trockenperioden der Druck auf aquatische Ökosysteme und Feuchtlebensräume zusätzlich.
Auch Waldökosysteme werden durch Hitze und Trockenheit zunehmend belastet. Bäume leiden unter Wasserstress, wodurch sie anfälliger sind für Schädlinge und die Waldbrand- und Windwurfgefahr zunimmt. Bei Wildtieren ist die Gesundheit eingeschränkt und die Sterblichkeit erhöht, weil Trinkgelegenheiten fehlen und weniger Nahrung verfügbar ist.
• Veränderung der Biodiversität durch Hochwasser, Starkniederschlagsereignisse und durch die Änderung des Niederschlagsregimes
Für die Biodiversität stellen Naturereignisse, insbesondere, wenn sie als Extremereignisse (z.B. Hochwasser und Starkniederschläge) auftreten, oft Chancen dar, da ihre Dynamik zur Erhaltung gewisser Ökosysteme beiträgt (z.B. in Auen). Zwar können durch sie bestimmte Arten, die auf besondere Bedingungen angewiesen sind, verschwinden; gleichzeitig entstehen aber nach solchen Ereignissen auch wertvolle neue Pionierlebensräume. Pionierarten, also Arten, die lichte Lebensräume bevorzugen, besiedeln die betroffenen Standorte und bereichern somit die lokale Biodiversität. Treten Extremereignisse allerdings zu häufig oder zu ungünstigen Zeiten auf (z.B. Laichzeiten), können sie ganze Generationen auslöschen und die genetische Vielfalt beeinträchtigen. Sie können Lebens- und Rückzugsräume unzugänglich machen, wodurch die Sterblichkeit bei Fischen und Krebsen steigt. Adult- und Jungtiere können weggeschwemmt und Laichplätze zerstört werden. Die Sterblichkeit, Krankheitsanfälligkeit und Hemmung des Wachstums bei empfindlichen Wasserlebewesen sind erhöht, wenn Starkniederschläge nach Hitzetagen und/oder langen Trockenperioden vermehrt zu stark verschmutzen und erwärmten Abflüssen führen. Zudem wachsen auf Pionierlebensräumen häufig auch invasive Neophyten (gebietsfremde Pflanzen).
Chancen
• Veränderung der Biodiversität durch Hochwasser, Starkniederschlagsereignisse und durch die Änderung des Niederschlagsregimes
Für die Biodiversität stellen Naturereignisse, insbesondere, wenn sie als Extremereignisse (z.B. Hochwasser und Starkniederschläge) auftreten, oft Chancen dar, da ihre Dynamik zur Erhaltung gewisser Ökosysteme beiträgt (z.B. in Auen). Zwar können durch sie bestimmte Arten, die auf besondere Bedingungen angewiesen sind, verschwinden; gleichzeitig entstehen aber nach solchen Ereignissen auch wertvolle neue Pionierlebensräume. Pionierarten, also Arten, die lichte Lebensräume bevorzugen, besiedeln die betroffenen Standorte und bereichern somit die lokale Biodiversität. Treten Extremereignisse allerdings zu häufig oder zu ungünstigen Zeiten auf (z.B. Laichzeiten), können sie ganze Generationen auslöschen und die genetische Vielfalt beeinträchtigen. Sie können Lebens- und Rückzugsräume unzugänglich machen, wodurch die Sterblichkeit bei Fischen und Krebsen steigt. Adult- und Jungtiere können weggeschwemmt und Laichplätze zerstört werden. Die Sterblichkeit, Krankheitsanfälligkeit und Hemmung des Wachstums bei empfindlichen Wasserlebewesen sind erhöht, wenn Starkniederschläge nach Hitzetagen und/oder langen Trockenperioden vermehrt zu stark verschmutzen und erwärmten Abflüssen führen. Zudem wachsen auf Pionierlebensräumen häufig auch invasive Neophyten (gebietsfremde Pflanzen).
• Veränderung der Lebensräume, Artenzusammensetzung und Landschaften
Gewisse Arten, wie etwa wärmeliebende Pflanzen, können von einer längeren Vegetationsperiode oder höheren Durchschnittstemperaturen profitieren. Hierdurch nimmt der Anteil an Laubbäumen zu, im Boden gibt es grössere Umsatzraten und somit eine höhere Artenvielfalt bei Bodenlebewesen. Nehmen Trockenstandorte zu, verbessern sich zudem die Bedingungen für manche Tagfalter, Reptilien und verschiedene spezialisierte Pflanzenarten.