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Wald

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geringes Risiko/geringe Chance

Risiken

• • Veränderung der Holzproduktion/Ertragseinbussen in der Waldwirtschaft

Mit dem Klimawandel und den damit einhergehenden höheren Temperaturen ändert sich die Standorteignung wichtiger Baumarten und damit auch die Anteile der einzelnen Baumarten am Gesamtvorrat. Allen voran der Anteil der Fichte, der heute noch einen Drittel des Gesamtvorrats im Thurgau ausmacht, wird massgeblich abnehmen. Die heute noch stark auf die Fichte ausgerichtete Holzwirtschaft könnte mit Abnahme des Rohstoffs in einen Engpass laufen. Gemäss Ressourcenpolitik Holz 2030 soll die Verwendung von Schweizer Holz und Holzprodukten zunehmen. Dies ist nur mit einer Ausrichtung der Holzwirtschaft auf die künftig im Wald vorhandenen Baumarten möglich.  

• • Negative Effekte vermehrter Trocken- und Hitzeperioden

Mit fortschreitendem Klimawandel ist mit zunehmenden Hitze- und Trockenperioden im Sommer zu rechnen. Betreffend Trockenheit sind vor allem mit Fichten bestockte Flächen in den tieferen Lagen gefährdet, zumal mit dem damit einhergehenden Trockenstress die Abwehrfähigkeit der Fichte gegenüber Schadenorganismen wie dem Borkenkäfer stark geschwächt ist. Ebenso sind auf Schotterböden stockende Wälder, wie beispielsweise im Raum Diessenhofen, wegen der raschen Austrocknung dieser Böden besonders gefährdet. Mit vermehrter Sommertrockenheit geht ein vermindertes Wachstum, u.a. wegen geschädigter Leitgefässe, und eine höhere Mortalität der Bäume einher. Hiervon sind v.a. die Nutz- und die Schutzfunktion des Waldes negativ beeinflusst. Auch wenn im Thurgau keine grösseren, zusammenhängenden Waldflächen bestehen, ist künftig mit einem mittleren Risiko bei der Waldbrandgefahr durch vermehrte und längere Trocken- und Hitzeperioden zu rechnen, wovon auch Siedlungen in Waldesnähe betroffen sein können. Hierbei ist der Mensch als Auslöser von Waldbränden berücksichtigt, der schweizweit für mehr als die Hälfte der Waldbrände verantwortlich ist. Vor dem Hintergrund steigender Freizeitaktivitäten im Wald wird seine Rolle beim Umgang mit Feuer im Wald noch wichtiger.

• • Ausbreitung von Schadorganismen

Der Klimawandel in Kombination mit den stetig zunehmenden internationalen Handels- und Personenströmen führt dazu, dass mehr Arten neue Lebensräume erreichen, sich dort etablieren und zum Teil ein erhebliches Risiko für den Wald und die Waldfunktionen darstellen können. Etablieren sich solche Schadorganismen, Krankheitserreger und invasive Arten, kann dies grosse Schäden mit sich bringen, wie etwa das Eschentriebsterben oder der Asiatische Laubbockkäfer zeigen. Aber auch heimische Schadorganismen wie der Borkenkäfer bei der Fichte profitieren von veränderten Klimabedingungen, die Massenvermehrungen begünstigen.

• Beeinträchtigung der Speicher-Leistungen des Waldes

Der Wald dient sowohl als CO2- wie auch als Trinkwasserspeicher. Mit zunehmender Sommertrockenheit ist der Zuwachs reduziert und weniger CO2 wird fixiert. Die Leistung des Waldes als Trinkwasserspeicher und -filter erhält mit zunehmender Sommertrockenheit noch mehr Bedeutung. Sehr trockene Böden haben wasserabweisende Eigenschaften und nehmen bei Niederschlag Wasser erst mit Verzögerung auf. Dies kann die Wasserspeicherung hemmen und die Erosion erhöhen.