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Gesundheit

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geringes Risiko/geringe Chance

Risiken

• • • Gesundheitliche Beeinträchtigung und verminderte Leistungsfähigkeit durch Hitze

Ein gesunder menschlicher Organismus steuert seine Körpertemperatur durch Schwitzen und durch die Durchblutung der Haut. Hohe Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, geringe Windaktivität und die Sonneneinstrahlung erschweren die Regulierung der Körpertemperatur. Mögliche Auswirkungen hoher Temperaturen sind u.a. Regulationsstörungen (z.B. Dehydrierung, Überhitzung, Bewusstseinsstörungen) und Kreislaufprobleme sowie eine Verschlimmerung bestehender Leiden wie Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen bis hin zum Hitzetod. Tropennächte spielen für die gesundheitliche Belastung eine entscheidende Rolle, da sie die Erholung nach Hitzetagen verhindern. Der Hitzebelastung besonders ausgesetzt sind ältere oder geschwächte Personen und Kleinkinder (Köllner et al. 2017). Nehmen künftig Hitzeperioden zu, führt dies insbesondere in städtischen Gebieten zu vermehrten gesundheitlichen Beeinträchtigungen, da dort die Lufttemperaturen aufgrund der vielen versiegelten Flächen erhöht sind. In ländlichen Gebieten ist die Betroffenheit geringer. 

Hitze am Arbeitsplatz führt zu einem eigeschränkten Wohlbefinden, beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit und führt damit zu Leistungseinbussen. Gefährdet sind Personen in Gebäuden mit schlechter Wärmedämmung oder fehlender Klimatisierung und insbesondere Personen, die körperliche Arbeit im Freien verrichten.

Ausserdem fördert eine hohe Lufttemperatur zusammen mit starker Sonneneinstrahlung die Entstehung von gesundheitsgefährdendem bodennahem Ozon. Langanhaltende Hochdrucklagen steigern die Ozonkonzentration zusätzlich. Ozon kann zu Augenbrennen, Husten, Asthma, Lungenkrankheiten, Einschränkungen in der Lungenfunktion und bei bestehender Vorbelastung zum Tod führen.

• • • Erhöhtes Risiko durch Allergene, Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten

Der Klimawandel beeinflusst die Verbreitung von Krankheitsüberträgern, -erregern und allergenen Pflanzen, was negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben kann. Krankheiten, die durch Vektoren wie Zecken und Mücken übertragen werden, nehmen zu. Der Gemeine Holzbock, eine in der Schweiz häufig auftretende Zeckenart und kann die bakterielle Krankheit Lyme-Borreliose und die virale Krankheit FSME übertragen. Mit steigenden Mitteltemperaturen wird die Aktivitätsphase der Zecken länger und sie breiten sich auch in höhere Lagen aus. Entsprechend häufen sich künftig besonders Borreliose-Krankheitsfälle, da Viren wärmeempfindlich sind. Der Thurgau ist bereits jetzt ein Hochrisikogebiet bezüglich FSME und viele Zecken sind mit Borrelien infiziert. 

Höhere Temperaturen und veränderte Wettergeschehen können vermehrt ideale Bedingungen für die Entstehung und Verbreitung von Infektionskrankheiten schaffen, welche zwischen Tier und Mensch übertragbar sind (Zoonosen) (Umweltnetz-schweiz.ch 2021). So begünstigt der Klimawandel etwa die Überlebenswahrscheinlichkeit und die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke, welche Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren übertragen kann. Auch können Tiere Krankheiten übertragen, die es bislang nicht taten oder es zu einem Wirtwechsel kommen.

Der Klimawandel führt künftig zu einer Verlängerung und zum Teil auch Intensivierung der Pollensaison. Die höheren Mitteltemperaturen verlängern die Vegetationsperiode und ermöglichen die Ausbreitung potenziell allergener Pflanzen in höhere Lagen, womit auch die Pollensaison länger ausfällt und allergen wirkende Pollen mehr verbreitet sind. Die erhöhte CO2-Konzentration in der Luft könnte bei einigen Pflanzen, z.B. beim Beifussblättrigen Traubenkraut, zudem zu einer erhöhten Pollenproduktion führen. Daraus können verstärkte allergische Reaktionen, eine Verlängerung der Belastungszeit und eine Erhöhung der Anzahl Allergiker resultieren.

Infektionskrankheiten, die durch verdorbene Lebensmittel, Keime im Wasser übertragen werden, stellen zwar eine grosse Herausforderung dar, aber durch engmaschige Lebensmittelkontrollen ist das Risiko für künftige unerwartete gesundheitsgefährdende Ausbrüche nur gering.

• • Beeinträchtigung der Gesundheit durch Starkniederschlagsereignisse

Extreme Hochwasser können direkt zu einer Zunahme der Personenschäden (Verletzte, Todesfälle) führen. Kräftige Regenfälle können Schadstoffe aus Landwirtschafts- und Siedlungsflächen auswaschen und in Gewässer spülen, die wiederum ins Trinkwasser gelangen. Die entsprechenden Keime im Wasser gefährden die Gesundheit. In Tümpeln siedeln sich nach Hochwassern mehr Mücken an, welche Krankheiten übertragen können.

• Sekundäre Effekte auf die menschliche Gesundheit

Künftig gibt es voraussichtlich vermehrte Schönwetterperioden, welche die Menschen zu mehr Aktivitäten im Freien animieren. Dies ist zwar förderlich für die Gesundheit und das psychische Wohlbefinden und durch vermehrte Exposition im Sonnenlicht produziert der Körper mehr Vitamin D. Allerdings kann es bei verstärktem Aufenthalt der Menschen zu mehr Sport-/Badeunfällen kommen, diesbezüglich wird aber ausreichend sensibilisiert. Zudem besteht bei erhöhter Exposition an der Sonne ein erhöhtes Hautkrebsrisiko.

Sind die Temperaturen auch in der kalten Jahreszeit milder, gibt es weniger durch Kälte mitverursacht Erkrankungen, z.B. Atemwegserkrankungen.

Chancen

• Sekundäre Effekte auf die menschliche Gesundheit

Künftig gibt es voraussichtlich vermehrte Schönwetterperioden, welche die Menschen zu mehr Aktivitäten im Freien animieren. Dies ist zwar förderlich für die Gesundheit und das psychische Wohlbefinden und durch vermehrte Exposition im Sonnenlicht produziert der Körper mehr Vitamin D. Allerdings kann es bei verstärktem Aufenthalt der Menschen zu mehr Sport-/Badeunfällen kommen, diesbezüglich wird aber ausreichend sensibilisiert. Zudem besteht bei erhöhter Exposition an der Sonne ein erhöhtes Hautkrebsrisiko.

Sind die Temperaturen auch in der kalten Jahreszeit milder, gibt es weniger durch Kälte mitverursacht Erkrankungen, z.B. Atemwegserkrankungen. 

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