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Abfall, Abfallbewirtschaftung und Abwasser

Der Sektor Abfall, Abfallbewirtschaftung und Abwasser verursacht mit 6.4 % im Thurgau (Stand 2018) nur geringe Treibhausgas(THG)-Emissionsmengen. Diese stammen aus der Abfallverbrennung in der KVA Weinfelden (5.2 % (79 ktCO2eq) fossilen Ursprungs), aus der nicht-energetischen Abfallbehandlung in Deponien und ARAs sowie der Kompostierung und Vergärung von Abfällen in Biogasanlagen (insgesamt 1.2 % (18 ktCO2eq)).

Sektorziele bis 2050

  • Die direkten THG-Emissionen aus Abfall, Abfallbewirtschaftung und Abwasser (ohne KVA) sind gegenüber 1990 um mindestens 52 % reduziert.
  • Die direkten THG-Emissionen aus der Abfallverbrennung (KVA) sind durch eine flächendeckende Anwendung von Technologien zur Abscheidung und Einlagerung CO2 vollständig vermieden, negative Emissionen aus dem biogenen Anteil werden bereitgestellt.

Handlungsfeld: Vermeidung von Abfall in der Produktion und im Konsum

Die Reduktion und Vermeidung von Abfällen sowie das Schliessen von Stoffkreisläufen (Kreislaufwirtschaft) in Produktion, Verteilung und Konsum von Gütern des täglichen Bedarfes sowie der vermehrte Einsatz von biogenen Materialien bieten ein beträchtliches Potenzial zur Verminderung von THG-Emissionen. Der Kanton trägt zur Vermeidung von Abfall bei, indem er Information und Beratung ausbaut, etwa Angebote für Gewerbe und Industrie für mehr Ressourceneffizienz, Sensibilisierung der Bevölkerung im Bereich des gemeinschaftlichen und nachhaltigen Konsums (z.B. Nutzen statt besitzen, Reparieren statt wegwerfen).

Handlungsfeld: Optimierung der Verwertung und Entsorgung

Die Emissionen, die bei der Verbrennung und Vergärung fossiler und biogener Abfälle entstehen, sollen durch technische Optimierungen bei Verwertung und Entsorgung reduziert werden. Biogene Abfälle sollen bei der Verwertung, anstatt der Kompostierung, der Vergärung zugeführt werden. Die Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Weinfelden wird bis 2030 komplett erneuert, bezüglich Energieeffizienz auf den neuesten technischen Stand gebracht und auf eine mögliche Nachrüstung zur Abscheidung von CO2 vorbereitet. Damit werden die CO2-Emissionen vollständig vermieden. Im Bereich der Separatsammlung und Recycling von Kunststoffen soll das bestehende Angebot ausgebaut und damit die Recyclingquote erhöht werden. Auch Lachgasemissionen bei der Klärschlammverbrennung sollen mit technischen Anpassungen reduziert werden.

Handlungsfeld: Technische Optimierung Abwasserreinigung

Mittels technischer Optimierungen können die THG-Emissionen in der Abwasserreinigung weiter reduziert werden. Gleichzeitig bieten Abwasserreinigungsanlagen Potenziale für die erneuerbare Stromproduktion (Faltdachanlagen für Photovoltaik) sowie für die Wärmenutzung, die es zu analysieren und zu nutzen gilt.

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